Gemini-Identitäten

➤ Martin Döring 17. September 2021

Im normalen Web ist es so, dass man sich bei einer Webanwendung mit Usernamen und Passwort anmelden muss, um sich einzuloggen. Die Webanwendung merkt sich den Login und wenn vom Webbrowser des Benutzers für eine bestimmte Zeit keine Anfragen mehr kommen, wird die Session beendet. Das kennt jeder vom Internetbanking, wo die Zeiten aus Sicherheitsgründen sehr kurz eingestellt sind.

Bei Gemini funktioniert das anders und einfacher. Der Benutzer hat eine sogenannte Identität. Das ist technisch ein Zertifikat, also eine Art geheimer einzigartiger Schlüssel. Wenn man eine Gemini-Seite abruft und man benutzt dieses Zertifikat für diese Seite, ist man automatisch identifiziert und meistens auch gleich eingeloggt oder angemeldet. Die Identität wird also beim Aufruf der Seite gleich mit übertragen.

Natürlich weiß die Gemini-Seite nicht, wer ich bin, aber auf jeden Fall ist sichergestellt, dass alles, was auf dieser Seite an meiner Identität hängt, nur mit diesem meinem Zertifikat abgerufen oder benutzt werden kann.

Ein Beispiel

Es gibt zum Beispiel ein Online-Spiel, wo man eine Blume hat und diese täglich gießen muss, so eine Art pflanzliches Tamagotchi:

🌐 Astrobotany - Ein Gemeinschaftsgarten im Geminispace

Wenn man sich dort einloggen will und man hat keine Identität angeschaltet für diese Seite, dann geht es nicht. Hat man die Identität angeschaltet, dann wird man ohne weiteres Login sofort erkannt.

Der Geminibrowser Lagrange (Linux, Mac, Windows) hat zum Beispiel eine Verwaltung für Identitäten.

🌐 Lagrange Gemini-Browser

Man kann die gleiche Identität für verschiedene Anwendungen benutzen oder verschiedene Identitäten. Mehrere Identitäen machen aus meiner Sicht nur Sinn, wenn man ausschließen möchte, dass jemand erkennt, dass ich als eine Person auf mehreren Seiten zugreife.

Ich hoffe, ich konnte das Thema ein bisschen erhellen und die grundlegende Funktionalität ausreichend erklären.


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