Der Graumull

Martin Döring, 20. April 2007

In Afrika ganz weit im Süden

da lebt der Graumull tief im Boden

zum Essen gräbt er sich in Rüben

und trägt ‘nen schicken grauen Loden.

Er gleicht ‘ner Wurst mit Fell und Beinen

und riesen Zähnen vorne dran

und wegen dem so großen Mundwerk

er schwerlich Weißbier trinken kann.

Im Bau lebt er mit vielen andern

und rennt den ganzen Tag durch Gänge

und trotz das all die Tiere wandern

entsteht doch nie im Bau Gedränge.

Am Ausgang stehn die Alten Wache

und manchmal werden sie gefressen.

Dann schwörn die andern Mulle Rache

und gehen dann zum Abendessen.

Das schärfste jedoch sind die Bräute

denn davon gibt’s im Bau nur eine.

Sie ist die Chefin, führt die Meute

und hält die Männchen an der Leine.

Sie kriegt im Bündel 20 Junge

und das auch noch pro Vierteljahr

und schlägt der Staub auch auf die Lunge

so wird sie doch gut 20 Jahr.

Es schläft nicht lang die Konkurrenz:

Ist sie einmal dahin gerafft,

erwacht aus langer Impotenz

sieht jede Dame, dass sie’s schafft.

Es blitzen Zähne, kämpfen Händchen,

die Königin ist neu gekürt!

Da freut man sich doch, ist man Männchen

weil ein’ das dann gar nicht berührt.

Man geht genervt in seine Höhle:

Jedes Mal die gleiche Leier!

ignoriert das Kämpfen und Gegröle

und schreibt dem Schwager, dem Mull of Kintyre.